Tagebuch




Banff NP - at it’s best!

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Gabi auf dem Johnson Lake Loop Trail, Banff NP, Alberta

Das war ein wunderbarer, nein - ein fantastischer Tag!!

Der fing für mich schon um 04:00 Uhr in der Früh an - zumindest war zu diesem Zeitpunkt die Nacht zu Ende. War ja auch klar. Bis 05:30 Uhr habe ich mich bedeckt gehalten und weiter gedöst. Dann hole ich den Mac hervor und redigiere den etwas hölzernen Text von gestern Abend.

Gabi wird dann auch wach und kocht Kaffee. Wir kommen schnell in die Gänge und stehen im ersten Morgengrauen vor dem Hotel. Es ist kurz vor sieben und bevor wir auch nur weiter denken können steht ein stattlicher Elk (so heißen die Hirsche hier) mit seinen Damen direkt vor dem Hotel uns grast. Wir halten Abstand und machen ein paar Bilder, die in der Nachbearbeitung aber noch etwas nachbelichtet werden wollen. Sonnenaufgang ist um 07:10 Uhr. Es ist 3 Grad warm, die Jacken können wir gebrauchen. Kaum ein Mensch ist unterwegs um diese Zeit. Das gefällt uns viel besser als die Menschentrauben gestern Abend.

Wir nehmen den Bow River Trail immer am gleichnamigen Fluss entlang und machen erste Fotos. Recht glattes Wasser, schöne Spiegelungen. So erreichen wir den Cascade Of Time Garden mit seinem „very british“ anmutenden Schlösschen. Von hier oben hat meinen einen sehr schönen Blick auf die Banff Avenue, gleichzeitig schnurgerade Hauptstraße des Ortes, und den Cascade Mountain. Wir wandern weiter und genießen Stille und frische Luft. Die aufgehende Sonne tupft rote Streifen auf die Bergspitzen.

So erreichen wir den „Surprise Corner“ mit seinem tollen Blick auf die Stromschnellen der Bow River Falls und das altehrwürdige „The Fairmont Banff Springs Hotel“. Groß und mächtig schmiegt es sich in den Wald auf der gegenüber liegenden Hangseite. Über die menschenleere Banff Avenue geht es zurück zum Hotel. Mangels Licht sind die Fotos etwas fade, das lag an der frühen Stunde und dem Schatten. Tiny lässt sich noch mit einem riesigen Stoff-Moose ablichten, dann ist mit rd. 4 km die erste gute Wanderung des Tages geschafft.

Kurz aufs Zimmer und dann mit dem Auto nochmal zum IGA-Supermarkt. Wir kaufen etwas für später zum Frühstück und halten anschließend am Visitor Center. Mit einem Park-Ranger besprechen wir die Planungen der nächsten Tage und klären, ob wir Bear-Spray benötigen in diesem Urlaub. Klares „Jein“! Begegnungen mit aggressiven Bären sind äußerst selten und Angriffe auf Menschen noch seltener. Aber sie treiben sich hier halt überall rum, die Grizzlys und Schwarzbären. Und wenn es dann doch mal schief geht möchte ich mich nicht nur mit bloßen Fäusten wehren können. Also: bewaffnen! Ich Unterscheibe einen Aufklärungsbogen - das Zeug ist nicht ungefährlich, aber recht nützlich. Für 6 Sekunden reicht der Inhalt der Flasche. Also für 3 x 2 Sekunden Pfefferspray vom Feinsten auf 8 bis 10 Meter. Es ist wie mit dem Regenschirm. Wenn du einen hast, regnet es nicht.

Jetzt aber los: die Cascade Ponds sind unser erster Ziel und diese traumhaften, spiegelglatten Wasserlöcher mit kleinen Brücken, dem umgebenden Wald und den Bergen vor blauem Himmel hauen uns echt um. Leider kämpfen wir den ganzen Tag mit viel Gegenlicht, restlos begeistert sind wir dennoch. Noch ist es recht ruhig hier. Nur einige wenige Familien haben den Grill angeworfen und bereiten ihren Sonntags-Brunch zu. Wir setzen uns auch an einen Tisch und mampfen Croissants mit Käse und Braten sowie Tuna-Sandwiches. „Breakfast with a view“ nennt man das wohl.

Nächster Stopp: der Johnson Lake. Den umrunden wir auf dem Johnson-Lake-Loop-Trail. Langgezogen ist der See mit einigen Ausbuchtungen. Ein Stand-up-Paddler mit Mini-Hund begleitet uns eine ganze Weile. Auch hier: (noch) nix los. Der Hund heißt bestimmt Sharky, denn er trägt eine Haifischflosse als Schwimmreifen.

Die Seen liegen an der Straße wie an einer Perlenschnur. Auch am Two Jack Lake und am Lake Minnewanka halten wir an und vertreten uns die Beine. Die Ausblicke ähneln sich, manche Fotos auch - wir können uns aber kaum sattsehen an der Kulisse. Es ist jetzt aber merklich voller geworden.

Zum Abschluss statten wir dem Mount Norquay Scienic Lookout noch einen Besuch ab. Auf halber Höhe zum Skigebiet auf dem Mount Norquay bietet ein Aussichtspunkt einen tollen Blick auf Banff und Umgebung. Ich mache hier u.a. mal ein Panorama - ihr findet es wie eine kleine Auswahl des Tages bei den Fotos.

Um 14:00 Uhr sind wir wieder auf dem Zimmer - ziemlich platt. Gabi ruht einen kleinen Moment, ich versorge schon mal die Bilder.

Dann gehen wir in die Downtown und kehren in der Canadian Brewery ein. Wir haben Durst. Zu Cider und local Beers gesellen sich Wings, Nachos und ein Cicken-Burger. Gabi hat „Poutine“ als Beilage - die kanadische Pommes-Spezialität mit Bratensoße und Käse. Alles sehr schmackhaft! Wir schlendern noch einmal die Banff Avenue hinauf bis zu den Cascade Gardens. Anderes Licht, gleicher Blick. Nebenan ist Herbstfest des Farmers Market -mit Livemusik, die ich jetzt immer noch von unserem Balkon aus höre, auf dem ich diese Zeilen verfasse. Abgefahrene Truppe mit funky Bass und irrem Drummer.

Jetzt ist das Tagebuch geschrieben und ich bin reif für die Matratze. Morgen geht es wieder wieder zeitig los. Um 07:40 Uhr werden wir abgeholt - von einem Banff Discovery Tourguide. Doch das ist die Geschichte für morgen. Gute Nacht.

Ach ja - Deutschland ist Basketball-Weltmeister! Wer hätte damit gerechnet? Schön, wenn ein Team funktioniert und alles gibt. Dann wird man auch belohnt - manchmal! Ick freu mir.


Tagesetappe: 48 Kilometer
Übernachtung: Banff Park Lodge Resort Hotel & Conference Center, 201 Lynx St., Banff, AB T1L 1K5

Icefields Parkway

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Jürgen am Athabasca Glacier, Columbia Icefield, Jasper NP, Alberta

Jaja, ich gebe es zu: auch der heutige Tagestitel ist etwas einfallslos und keinesfalls das Highlight meiner Einfälle. Aber: heute war wieder einmal mehr der Weg das Ziel und mit dem Icefields Parkway sind wir eine weitere der Traumstraßen dieser Welt gefahren. Die sammeln wir ja quasi - was Amerika angeht. Und ich bin ein kleines bisschen „tipsy“ - wie es dazu kam? Lese unten!

Der Icefields Parkway von Lake Louise nach Jasper begeistert durch seine fantastischen Bergpanoramen. Ein Höhepunkt des Parkways ist das Columbia Icefield, ein 325 qkm großes Eisfeld über einer Wasserscheide. Das Gletscherwasser von hier fließt sowohl in den Pazifik, als auch in den Atlantik (!) Und das Arktische Meer. Die heutige Fahrstrecke beträgt eigentlich 236 km - wir haben ein Update genommen, weil wir gleich zu Beginn die Abfahrt vepassten und erstmal ein ganzes Stück den TCH-#1 Richtung Fields gefahren sind. Das ist unsere Rückstrecke am letzten tag - für heute viel zu früh.

Wir verlassen das Lake Louise Inn nach einem kurzen Telefonat mit zu Hause um kurz nach Acht Uhr mit dem beschriebenen Umweg. Dann liegt er vor uns: der Icefields Parkway mit unzähligen Möglichkeiten. Wir haben uns natürlich von zu Hause aus schon einige Dinge vorgenommen und die arbeiten wir nun bei ordentlichem Wetter sorgsam ab. Ich versuche, hier mal nur in aller Kürze darauf einzugehen - ihr findet Fotos dazu bei den Fotos …

Erster Stopp: es ist noch nicht richtig hell, aber der „Herbert Lake“ empfängt uns in aller Einsamkeit. Vollständige Ruhe!

Kurz danach empfängt uns der „Crowfoot Glacier Viewpoint“ mit einem Blick auf den Bow River und den mächtigen Gletscher.

Kaum sitzen wir wieder im Auto - es geht Schlag auf Schlag - erreichen wir Bow Summit und damit mit 2.088 m den höchste Punkt des Parkways.

Hier nehmen wir sofort den unteren Parkplatz des „Peyto Lake Trail“. Es liegt zwar jetzt ein sehr, sehr steiler Kilometer Fußweg durch dichten Wald vor uns; oben erwartet uns aber ein atemberaubender Anblick. Der Peyto Lake ist ein Muss für Fotografen! Er hat seine Farbe auch dem Gletschermehl zu verdanken und mit der Form einer Tatze kommt er sehr „unique“ rüber. Von hier aus ergibt sich auch ein toller Blick auf den Gletscher, der ihn speist. Ich habe mal das Tele-Objektiv bemüht.

Am „Waterfowl Lakes Viewpoint“ halten wir auch nur kurz. Es ist das Übliche: Berggipfel spiegeln sich im See.

Der „Mistaya Canyon Trail“ führt zu einer Kalksteinschlucht, die laut Reiseführer fast so reizvoll sein soll wie der Maligne Canyon bei Jasper. Den Vergleich haben wir (noch) nicht. Es ist aber wieder mal beeindruckend zu sehen, mit welcher Kraft sich Wasser in hartes Gestein schneidet.

Mit dem Sunwapta Pass auf 2.035 m, erreichen wir den zweithöchsten Punkt des Tages; und auch eine Wasserscheide sowie die Grenze zwischen Banff NP & Jasper NP.

Nächster Stopp: das Columbia Icefield (325 qkm). Phoebe hat es uns gestern recht anschaulich erklärt: Wenn man sich seine Hand mit gespreizten Fingern anschaut, dann entspricht der Handrücken dem Icefield und die Finger verschiedenen Gletschern, die sich an Felsnasen entlang zwängen. Das Eisfeld selbst liegt verborgen in der Höhe - nur drei seiner Gletscher (Athabasca, Dome und Stutfield) sind von der Straße aus zu sehen. Wir fahren mit dem Auto zum Parkplatz am Fuße des Athabasca Glacier wandern ein gutes Stück dem Gletscher entgegen. Eiskalt ist es hier, denn der Gletscher erzeugt einen Wind, der kalte Luft zu Boden presst und talwärts zwängt. Und besser kann man den Klimawandel nicht am eigenen Leib erfahren: immer wieder passieren wir Schilder, die uns angeben, wo der Gletscher z.B. 1982 noch war. Beängstigend - der zieht sich jedes Jahr um 10 Meter zurück und verliert 5 Meter seiner Mächtigkeit.

Wir statten auch dem „Icefield Information Centre“ einen Besuch ab. Sehenswert ist hier auch der 20 -minütige Film, der ohne jedes Wort sehr emotional zeigt, was hier abegeht. Traumhafte Aufnahmen von der imposanten Gletscherlandschaft dürfen dennoch nicht fehlen. Sehr schön! Draussen steht eines dieser Ungetüme, mit dem man eine Tour auf den Gletscher machen kann - da verzichten wir gerne, finden wir nicht so toll …

Der "Stutfield Glacier Viewpoint" ist einen kurzen Stopp und ein schnelles Foto Wert.

Richtig sehenswert sind dann wieder die „Sunwapta Falls“. Hier umfließt das Wasser zunächst eine kleine Insel, bevor es sich dann mächtig in die Tiefe stürzt.

Der KIA frisst die Kilometer geduldig - apropos: die Kanadier sind voll metrisch eingestellt. Nix Meilen, Kilometer stehen auf den Straßenschildern. Wir fahren gemütlich mit meist 90 km/h und halten vergeblich Ausschau nach Bären.

Die 23 Meter hohen „Athabasca Falls“ sind schließlich noch Pflichtprogramm. Hier sucht sich das Wasser jeden Weg, den es kriegen kann und stürzt sich rechts, links, kreuz und quer die Felsen hinunter. Ein Weg zu verschiedenen Aussichtspunkten eröffnet Perspektiven. Was mir auffällt heute sind die bunt gemischten Volksgruppen aller Herren Länder, die hier unterwegs sind - wir gehören natürlich dazu. Yaks und Yetis, dazu alle denkbaren und undenkbaren Klamotten dieser Welt. Klar: viele sind zweckmäßig mit Outdoor-Kleidung ausgestattet wie wir. Aber neben Fellpantoffeln, Inkamützen, Leggins XXXXXL und Zarenmützchen ist auch alles andere undenkbare vertreten. Weia!

So erreichen wir schließlich unsere private Unterkunft in Jasper. Und die hat es auch in sich: Ein kleines Häuschen inmitten einer Wohngegend. Jasper ist ganz anders als das eher mondäne Banff. Schlicht, unaufgeregt, amerikanisch (?) - wir finden es einfach klasse! Unser neues Zuhause wird von Kiran & Sonali betrieben. Kleines Haus mit kleinem Garten. Sonali begrüßt uns. Gäste mit Allergien hätten es keinen Meter ins Haus geschafft. Es riecht stark nach Räucherstäbchen. Die Treppe ist mit einem Fell gepolstert, der überflauschig genannt werden darf. Und auch unser tolles Zimmer ist von oben bis unten in Flausch gepackt. Super - aber nicht für jede/n verträglich. Uns macht das nix.

Der Hammer aber ist folgendes: schon bei der Ortseinfahrt Jasper wies ein Schild darauf hin, dass „Bears in Town“ sind. Sonali setzt noch einen drauf. Sie müsse uns darauf hinwiesen, dass immer wieder mal Bären in ihrem Garten auftauchen. Erst gestern sei eine Mama mit ihrem Kleinen über den Zaun gekommen und letztlich sogar ein über 2 Meter großer Papa. Sie zeigt uns Videos, die sie vom Küchenfenster aus aufgenommen hat und wir können es kaum glauben: die tollen da im Garten rum als sei es nix. Sonali bittet uns, die Haustür immer zu schließen und beim Verlassen des Hauses immer mal zu gucken, ob die Luft rein sei.

Das machen wir, als wir aufbrechen, die Stadt zu erkunden. Die Pizzareste von gestern haben uns über den Tag gerettet. Nun aber wollen wir den Abend beschließen. Wir kehren am Ende der Hauptstraße bei „Montana’s“ ein, bekommen einen Platz draußen im 1. OG mit Blick auf die Berglandschaft, den Public Washroom und die Eisenbahn, die erbarmungslos 30 Minuten vorbeiquietscht und bestellen: Neben Cider und Jasper Pale Ale gibt es einen Salat mit Ziegenkäse, spicy Pekannüssen, Apfel, Cranberries und Hähnchenbrust - der schmeckt ihr sehr gut! Ich habe einen Cipotle-Burger und der schlanken Linie wegen Salat als Beilage im Sinn - bestelle dann aber doch meine geliebten Onion-Rings als Beilage. Lecker! Ich ergänze noch ein Jasper IPA und als wir gerade zahlen wollen fängt es an zu regnen.

Deshalb wechseln wir an die Bar und ich nehme noch ein „Rickard’s Red“ - passend zu Gabis Strawberry Margaritha.

Im strömenden Regen laufen wir dann irgendwann heim - die meisten Tropfen fallen aber daneben. Jetzt ist das Tagebuch auch fertig und ich mache gleich die Augen zu . Morgen? Ein ganzer Tag im Jasper NP - mit Bären im Garten?

Tagesetappe: 258 Kilometer
Übernachtung: B & B Kiran Accommodations, 225 Bonhomme Street, Jasper, AB T0E 1E0

"Fish are jumping ..."

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Gabi am West Loop Trail, Salmon Viewing Plattform, Wells Grey PP, British-Columbia

„… and the cotton is high!“ So lautet eine Textzeile aus dem wunderbaren Lied „Summertime“ von Ella Fitzgerald. Nein, die haben wir heute nicht getroffen. Dafür aber zahlreiche springende Fische - und Sommer ist hier auch!

Es ist sehr gut, dass es nach den Hammertagen im Banff- und Jasper NP nun etwas ruhiger wird. Es war ein wunderbarer Tag, aber eben „normaler“ und nicht ganz so abgedreht.

Wir lassen es ruhig angehen heute Morgen. Erstmals gibt es Frühstück im Hotel. Und zwar typisch amerikanisch mit allem: Bratkartoffeln, Omelettes, Hackpatties und -rollen, Eiern, Pfannkuchen, verschiedenen Bageln, dem ganzen Süßkram, Obst, Joghurt, Kaffee, Säften etc. Da kann der Tag kommen!

Wir fahren in den Wells Gray PP, der gleich hier beginnt. 58 km reicht die Straße in den Park - wir fahren sie komplett ab, die letzten 20 Kilometer unpaved, also offroad. Auf dem Weg liegen Trails, hauptsächlich zu Wasserfällen. Für die ist der Park bekannt - und für seine große Population an Schwarzbären. Die Wasserfälle tun, wofür sie bezahlt werden: fallen. Die Bären sind auf Klassenfahrt - jedenfalls was uns angeht. Nix zu sehen. Wir bimmeln wohl zu viel? Die junge Dame aus Nijmegen, die wir heute drei mal (!) getroffen haben, hat gleich auf einen Schlag drei Bären gesehen, die vor ihr weggelaufen sind, obwohl es dafür nun wirklich keinen Grund gab.

Wir fahren als erstes die Spahats Falls an. Kurzer Trail, da donnert das Wasser in einen überdimensionierten Talkessel. Der Blick konzentriert sich auf die schwindelerregende Tiefe und die unendliche Waldlandschaft des Gebietes. Blöd nur, dass die Sonne genau über dem Wasserfall steht. Gegenlichtfotos dieser Art sind doof. Also beschließen wir, heute nachmittag nochmal hier zu stoppen, wenn wir wieder vorbei kommen.

Nächster Stopp: die Dawson Falls. Und die können sich echt sehen lassen mit den Stromschnellen des Murtle Rivers und dem ansehnlichem Wasserfall, der sich weniger durch seine Höhe (18 m) als durch die große Breite (91 m) auszeichnet. Wir nehmen auf Verdacht das Stativ mit. Volltreffer! Kann ich sehr gut gebrauchen hier. Mit dem ND 64 Filter und dem Stativ wird bei Blende 9 und einer 1/320 Sekunde schnell eine 1/4 Sekunde Belichtungszeit möglich. Das macht das Wasser weich. Schönes Bild, finde ich - es ist das erste des heutigen Tages. Wir schauen uns um und schießen noch einige Fotos.

Dann geht es auf Schotter weiter bis zum Straßenende am Clearwater Lake. Ende August/Anfang September wandern riesige Lachse zum Laichen in den Oberlauf des Clearwater River. Ein Trail führt zur Salmon Viewing Plattform. Und das Spektakel ist neu für uns, sowas haben wir noch nicht gesehen: die Lachse, die ja nun wirklich schon genügend Strapazen auf sich nehmen mussten, springen hier die Stromschnell hoch. Sie nehmen Anlauf und katapultieren sich aus den Stromschnellen die Felsen hoch. Und nicht jeder Anlauf gelingt - ganz im Gegenteil. Immer wieder versuchen sie ihr Glück. Respekt! Wir machen unzählige Fotos - verzeiht, dass (zu?) viele den Weg ins Fotoalbum gefunden haben - aber die Lachse haben sich das verdient.

Wir rollen die Strecke nun von hinten auf und nehmen als nächstes den Trail zu den Helmcken Falls. Die stürzen sich ganz schön in die Tiefe.

Auf Empfehlung aus dem Visitor-Center gestern steuern wir schließlich den Moule-Falls-Trail an. Drei Kilometer hin - und ebenso weit zurück führt uns der Trail durch wunderbaren Herbstwald. Der Wasserfall an sich ist eine Enttäuschung. Von oben kann man nix sehen - nur, dass sich das Wasser in die Tiefe stürzt. Wirklich interessant wird es erst, wenn man in den Talkessel hinaufsteigt und den Wasserfall frontal zu Gesicht bekommt. Dann kann man sogar hinter ihm her laufen. Das muss spektakulär sein. Wir sparen uns das aber. Andere Wanderer sagen, dass es heftig rutschig, steil und gefährlich ist, dort hinunter zu steigen. Und es sei fürchterlich anstrengend, wieder hinauf zu kommen. Uns reichen die 6 km. Wasserfälle aller Art haben wir schon genügend gesehen auf der Welt. Und uns erscheint es nicht angebracht, hier ein Risiko einzugehen. Trotzdem: eine tolle Wanderung!

Letzter Stopp: nochmal die Spahats Falls. Immer noch nicht optimal vom Licht her, aber ok. Die Falls hießen früher „Bear Falls“, wurden dann aber umbenannt. „Spahats“ heißt Bär in der Sprache der Natives.

Wir kaufen unser Dinner wieder im Supermarkt und lassen uns dann zu einem Sundowner im hoteleigenen Biergarten hinreißen. Local Beer aus dicken Einmachgläsern und ein Cider für Gabi. Lecker - wenn auch ein anderes Glas willkommen wäre.

Auf dem Balkon verputzen wir dann was wir gekauft und was Gabis daraus gezaubert hat: Sushi, Surimi, asiatischer Nudelsalat, Nan-Brot, Dip, Calzone-Tasche, eine Art Wurstbrötchen. Natürlich alles geteilt. Jetzt ist alles fertig und morgen folgt ein weiterer entspannter Tag. Jedenfalls haben wir bis auf den kurzen Transfer nach Sun Peaks noch gar nichts geplant. Lassen wir uns treiben und überraschen.

Tagesetappe: 124 Kilometer
Übernachtung: Quality Inn & Suites in Clearwater, 360 Eden Road, Clearwater, BC V0E 1N2

Hauptsache: Holzfällerhemd!

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Jürgen bei der Kaffeepause, Qualicum Beach, Vancouver Island, British-Columbia

Ob dieser recht faule Tag mal schnell erzählt ist? Mal sehen:

Diese Nacht war viel, viel besser. Wir schlafen tief, fest und lange. Dann packt Gabi die Sachen und macht Kaffee, während ich den gestrigen Tagebucheintrag schreibe. Um 09:00 Uhr sind wir so weit - die Hütte mit unserem Zimmer Nr. 12 liegt im schönen Sonnenlicht. Das reichte aber auch nicht, um das Duschwasser anzuwärmen. Naja, da war wohl ein Fehler im System - das Zimmer war sehr schlicht, passte aber absolut zu dieser Ansammlung von Holzhütten.

Über 3 Stunden Fahrt zurück nach Parksville liegen vor uns. Pläne haben wir überhaupt noch keine - wir lassen uns treiben. Als ich auf den BC-Hwy. #19 einbiege schreibt das Navi, dass wir nur 302 km geradeaus fahren müssen, dann sind wir da! Die Straße liegt im gleißenden Morgenlicht - wieder Bilderbuchwetter! Tempomat auf 100 km/h und: rollen lassen. Es ist kaum ein anderes Auto zu sehen. Ab und zu vertreten wir uns die Beine, genießen die Herbstfarben und die Ruhe. Während der Fahrt verwöhnt mich die beste Beifahrerin von allen mit Leckereien: mal sind es Chips, mal Träubchen, dann wieder Wasser oder mundgerecht geschnitzte Nektarinenstückchen. Ich muss gar nix sagen, sie weiß, wann etwas angesagt ist. Verwöhnurlaub!

Hinter Campbell River verlassen wir die Schnellstraße und wechseln wieder auf den Oceanside Drive, den BC-Hwy. #19A. Das ist die Nebenstrecke - langsamer zwar, aber fast immer am Wasser und es gibt mehr zu sehen. In Qualicum Beach lassen wir den Blick übers Wasser streifen. Etwas weiter halten wir am Visitor Center. Dort bekommen wir wie immer gute Tipps. Tipp Nr. 1: Das „Flyte Cafe“ im Wohnwagen gleich nebenan. Gabi ordert einen Latte, ich nehme einen „Nitro Latte“. Das ist ein kalter Kaffee, der mit Stickstoff aufgeschäumt und dann auf Eis geschüttelt wird. Das ergibt eine cremige Krone wie beim Guiness - klasse! Auf einer Bank am Wasser genießen wir unsere Getränke und lesen die neuesten Nachrichten von zu Hause.

Tipp Nr. 2: die „Little Qualicum Fish Hatchery“; es sind nur 10 Minuten Fahrtzeit. Hier können die Lachse ihren Nachwuchs bekommen. Die im klaren Wasser stehenden Fische würden eine gute Pfanne voll ergeben.

Tipp Nr. 3: Qualicum Downtown und dort insbesondere die kleine Bäckerei. Ein Stück Cranberry-Streuselkuchen und eine „spicy chicken roll“ kommen jetzt genau richtig nach dem Kaffee eben. Und die schnuckelige Downtown mit Herbstfarben, schicken Läden und dem großen Wandgemälde kommt super rüber.

Jetzt ist es 15:15 Uhr und wir checken im gleichen Hotel ein, das wir erst am Dienstag verlassen haben. Das Zimmer gleicht dem letzten wie ein Ei dem anderen. So ist schnell ausgepackt und wir sind bei herrlichem Sonnenschein schon wieder unterwegs.

Nächstes Ziel: der Englishman Falls PP - Fahrtzeit 15 Minuten. Auf dem Weg liegt der Old Country Store und bei diesem schönen Wetter …. Jawohl, da krabbeln die Ziegen übers Dach. Verrückte Idee, aber bzgl. Marketing unschlagbar! Das merkt sich jeder!

Wir nehmen den Englishman Falls Trail. Zur Ansicht von oben sind es nur einige Minuten Fußweg. Um die Loop zu vollenden, müssen wir aber noch ein ganzes Stück hinab bis an den Grund des Canyons. Ich frage ganz beiläufig, ob Gabi denn das Bearspray dabei hat - hier ist es nämlich wieder ziemlich einsam. Nö, hat sie nicht. Es sei doch klar, dass man bei den hiesigen Black Bears nur „Buh!“ machen müsse und die laufen weg. Außerdem habe sie ihr Holzfällerhemd umgebunden - da wüssten die Bären schon, was die Stunde geschlagen hat! Kann ich nicht entkräften, dieses Argument. Unten am Canyongrund gibt es auch wieder einen farbintensiven See mit glasklarem Wasser.

Auf dem Rückweg erneuern wir im Liquor Store noch unseren Weinvorrat - mit Coupon aus einem Prospekt spart Gabi einige Dollar. Wieder am Hotel machen wir uns auf den Weg zum nebenan gelegenen chinesischen Restaurant. Hatten wir noch nicht diesen Urlaub. Es gibt Buffett mit sehr viel Seafood - insgesamt richtig prima. Leider gibt es heute mal kein Bier von Fass, da tut es auch eine Diet Pepsi.

So -fertig. Das war ein „lazy day at the sea“. Morgen geht es in die Hauptstadt von British Columbia: Victoria. Auf dem Weg dorthin und dort wird es wieder einiges zu sehen geben! Gute Nacht!!

Tagesetappe: 372 Kilometer
Übernachtung
: Coast Parksville Hotel, 374 West Island Highway, Parksville, BC V9P 1K8

Das Zimmer am Ende des Universums

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Jürgen in Telegraph Cove, Vancouver Island, British-Columbia

Here we are! In the north, at the end of the universe! So komme ich mir jedenfalls vor. Und das ist auch so! Wie sind wir hier gelandet? Das kam so:

Wir haben uns die Route ja von CANUSA planen und vorschlagen lassen. Das haben sie nach unseren Wünschen ausgerichtet: viel Natur, wenig Stadt, Möglichkeiten, etwas zu erleben, zu wandern, sich zu bewegen - und natürlich außergewöhnliche Erlebnisse einzubauen. Naja - die haben einen guten Job gemacht! Die Route war wirklich gut bedacht bisher. Auch zu den Unterkünften bisher ist zu sagen, dass diese den amerikanischen Standard (den wir bislang gewohnt sind) deutlich schlagen. Sowohl bezüglich Ausstattung, als auch Zimmergröße, Sauberkeit, Qualität und Lage waren wirklich alle Unterkünfte bisher perfekt! Wenn ich an die Crystal Lodge in Whistler denke, komme ich immer noch nicht aus dem Staunen heraus. Aber wie sagte mir die nette Dame am Discovery Fishing Pier in Campbell River heute: das lassen wir uns auch was kosten! Das stimmt natürlich auch - hier ist alles etwas „pricy“.

Dass wir auch Vancouver Island bereisen möchten, war klar. CANUSA hat uns 5 Nächte hier geplant und dabei für 2 Nächte in den hohen Norden geschickt. Ans Ende der Welt - oder gar ans Ende des Universums? Naja, jedenfalls ist hier: nichts! Klar: Bäume, Wald, Meer, Natur etc. ist vorhanden. Zivilisation? Ja, etwas. Ruhe? Auf jeden Fall - absolute Ruhe, abends klappen sie hier die nicht vorhandenen Bürgersteige schon um 16:00 Uhr hoch. Wifi? Nö! Und sonst? Fangen wir doch einfach wie immer vorne an:

Gute Nacht im Coast Parksville Hotel. Tschüss, wir kommen Freitag wieder (und haben dann wieder Wifi - Jippie!). Ich bepacke das Auto, Gabi bereitet 2 Cafe Latte an einer Maschine, die sogar auf einem iPad-großen Monitor live anzeigt, was die Maschine gerade macht. Barista-TV würde ich das nennen. Als ich fertig bin mit packen schleppt sie unsere Yeti-Becher mit der heißen Brühe an. Aufbruch - das Navi steht auf „Nord“! 4 Stunden Fahrt liegen vor uns.

Erste Überraschung: auf dem BC-Hwy. #19 darf ich 110 km/h schnell fahren. Das räumt, der KIA läuft wie ein Döppken. Kaum ein anderes Auto - Cruise Control rein und einfach rollen lassen. Vor Campbell River verlassen wir den komfortablen Highway zugunsten der #19A. Die führt „über Land“ und kommt näher ans Wasser ran. Nebenstrecke! Ganz daneben, wirklich - wo sind wir hier? Hier sagt der Hase dem Igel gute Nacht, aber hier wohnt es sich auch schön - und einsam. Schönes Haus, Pferdekoppel, viel Grün im Vorgarten - einfach viel Platz rund ums Haus.

Wir halten an einer Rest-Area am Wasser. Viele Baumstämme liegen hier rum, „Logs“ heißen die hier. Wir vertreten uns die Beine und machen ein paar Fotos. Ich hebe einen der Stämme an; schwerer als man denkt. Ich habe aber auch noch nicht gefrühstückt!

Nächster Stopp: der Discovery Fishing Pier in Campbell River. Der Parkplatz liegt direkt am Visitor Center, dass sich wiederum im Maritime Herritage Center befindet - das Gebäude ist einem Leuchtturm nachempfunden. Hier holen wir uns Karten und Tipps für den Tag.

Anschließend wandern wir natürlich über den Fishing Pier. Türkis ist dessen Farbe. Knallt wieder gut mit Gabis Holzfäller(innen)hemd. Wir könnten hier sogar eine Angel leihen und selbst auf die Jagd gehen. Nö! Statt dessen sprechen wir mit dem Fischer und seiner Frau, die es sich auf der Bank nebenan gut gehen lässt. So kann man seinen Mittwochvormittag auch verbringen: Kaffee trinken und dem Gatten beim Angeln zusehen. Der fängt dann sogar einen riesigen Lachs, lässt ihn aber unbeabsichtigt wieder von der Leine. Er ärgert sich sehr - das glauben ihm seine Enkel niemals. Doch! Werden sie müssen. Gabi hat die Beute geistesgegenwärtig fotografiert. Und das Foto bekommt er als Mail, damit Opa bei den Enkeln angeben kann. Leute in unserem Alter müssen zusammen halten!

Wir müssen tanken, bevor wir uns mit Warp-Geschwindigkeit an den Rand des Universums beamen. Und wir brauchen einen Brunch. Alles finden wir an einem der riesigen Einkaufsplätze mit zig Läden und 3 Tankstellen an der Nordausfahrt von Campbell River. Hier ist auch der „Real Canadian Superstore“ zu finden. Auch der macht sich gut vor dem blauen Himmel. Allein dessen Chipsabteilung (eines der wichtigsten Nahrungsergänzungsmittelregale) kommt einem normalen Aldi bei uns gleich.

Der Elk Falls PP hat nicht nur einen sehenswerten Wasserfall zu bieten, sondern auch die höchste Hängebrücke (suspension bridge) Canadas. Sowohl der Weg zur Aussichtsplattform für den Wasserfall als auch die heftig schwankende und sehr steil ausgebaute Brücke haben diese netten „Lochböden“, durch die man schön in die Tiefe gucken kann. Es gibt Leute, für die ist das nix. Uns macht das: nix! Außer Spaß!!

Nebenbei bauen die hier für die Wasserkraft. 3 gigantische Rohrleitungen haben sie hier 2021 entfernt. Jetzt bauen sie bis nächstes Jahr neue und bessere. Der Bulldozerfahrer hat jedenfalls Spaß - und Nerven, denn er ist auch im steilen Gelände cool unterwegs.

Auf dem Weg nach Norden machen wir einen kleinen Stopp am See und verputzen unsere Sandwiches. Leider wollen auch einige Wespen was abhaben und so ist die Pause schnell vorbei.

Pünktlich um 15:20 Uhr sind wir in Telegraph Cove. Und hier ist echt der Hund begraben. Es gibt einen historischen Boardwalk (Holzsteg) und einen RV-Campingplatz. That’s it! 1922 wurde hier ein Sägewerk betrieben, später aber wieder eingestellt.

Unser Zimmer ist in diesem roten Gebäude am Steg. „Putzig“ würde ich es mal nennen. Nicht zu vergleichen mit dem Komfort der vergangenen Tage, aber darauf kommt es hier auch nicht an. Tiny Little Bear hat einen fantastischen Ausblick auf den Hafen. Der ist eigentlich das Herzstück dieser Ansammlung von Holzhütten.

Beim Ceck-in frage ich, ob die Schilder, die hier überall auf „a lot of Black Bears“ hinweisen, für uns eine Bedeutung haben. Er meint sehr gelassen, dass kaum Gefahr droht, aber tatsächlich massig Schwarzbären hier unterwegs seien. Wir sollten unser Bear-Spray besser mitnehmen, wenn wir wandern gingen. Lachend berichtet er von dem jungen Mann, der letztlich joggen war, sich kurz umgedreht hat (Schulterblick) und - rumms! - voll in einen Schwarzbären reingerannt ist. Der habe sich wiederum so erschreckt, dass er schnell das Weite gesucht habe. Lustige Geschichte! Aber ich gehe ja nicht joggen.

Wir laufen noch was rum und machen einige Fotos. Dann gehen wir essen. Wo gehen wir denn heute mal hin? Nehmen wir doch mal das schöne (und einzige) Restaurant hier: das „Killer Whale Cafe and Restaurant“. Auch etwas „pricy“, aber sehr gut! Gabi hat eine Seafood-Carbonara und ich scharfe Thai-Noodles with Prawns. Sehr lecker!

Jetzt hocken wir in unserem Zimmerchen und die Tagesarbeit ist getan. Hochladen ist mangels Wifi heute nicht. Mache ich Freitag in Parksville.

Aber morgen wird es spannend. Das ist der Grund, dass uns die CANUSA-Leute hierher an den Rand der Welt geschickt haben: es gibt hier 2 Optionen, die außergewöhnlich und besonders sind: zum Einen leben hier fast 200 residente Orcas vor der Haustür. Und weitere Walarten, wie z.B. Buckelwale gibts hier auch. Silvia wusste gestern zu berichten, dass der ZDF-Mehrteiler „Der Schwarm“ hier gedreht wurde - aus gutem Grund! Andererseits werden von hier aus Grizzly-Touren per Boot angeboten. Dabei fahren sie dich 2 Stunden mit dem Boot in eine Art Fjord, wo die Grizzlies in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden können. Dazu werden die wenigen Gäste auf so eine Art „Floss“ umgeladen und dann an die Ufer gebracht. Auch „pricy“ - aber genau das haben wir für morgen gebucht. Um 06:30 Uhr geht es los. Ich stelle jetzt den Wecker und dann dürfen wir mal gespannt sein. Das könnte ein spannender und abenteuerreicher Tag werden - am Rande des Universums. Den (üblich) Haftungsausschlussbogen (wir sind alles schuld, die nix - wenn wir uns den Hals oder die Knochen brechen, ertrinken, gefressen werden, erfrieren, Platzwunden oder den Tod erleiden - unser Problem!). Wir freuen uns auf morgen!!!

Tagesetappe: 344 Kilometer
Übernachtung
: Telegraph Cove Resort, BOX 1, Telegraph Cove, BC V0N 3J0

Mission: Genuss!

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Gabi in der Mission Hill Vinery, West-Kelowna, British-Columbia

Die wesentlichen Themen heute: sensationelle Sandwiches und Ribs, Lachs (freischwimmend im Wasser) und: Wein - besser: das unglaublichste Weingut, das ich je gesehen habe! Im Großen und ganzen geht es also um Genuss. Und was das mit der „Mission“ auf sich hat, erfahrt ihr weiter unten.

Die Nacht im Sandman Inn war viel besser als erwartet. Vor allem war sie wieder lang. Das tut uns gut! Ich werde wach und denke: ob das Regen ist, der dort prasselt? Ich will’s nicht wissen, stecke mir die AirPods ins Ohr, mache eine Morning-Meditation an und die Augen wieder zu.

Einmal aufgestanden sind wir fix reisefertig. Die Wolken hängen sehr tief in den Bergen, die Strecke ist aber genau so atemberaubend schön wie gestern. Der BC-Hwy. #3, der uns auch gestern schon durch den Manning PP geführt hat, heißt „Crawsnest Highway“ - wir befahren also den „Krähennest-Highway“. Passender Name: rauf und runter, kreuz und quer geht die wilde Fahrt. Zwischendurch etwas Sonne. Wir haben es nicht eilig und beschließen, nicht die Umgehungsstraße von Keremeos zu nehmen, sondern mitten durch den kleinen Ort zu fahren - vielleicht finden wir Frühstück? Den KIA stellen wir am Straßenrand ab und schlendern einige Meter die Straße hinauf. Da: ein ganz kleines Cafe, direkt gegenüber! Gabi schnappt sich unsere Yeti-Becher, so benötigen wir schon mal keine Einwegbecher für den Kaffee. „KoolBeans“ heißt das kleine Cafe und die Inhaberin ist sehr nett. Zwei Cafe Latte bereitet sie flugs in die Yetis. Boh, ist der Kaffee lecker!! Dann noch zwei Sandwiches? Klar! Wir suchen das Brot aus, als Belag wählen wir Peperoni (das ist die scharfe italienische Salami) und Mozarella. Warm machen? Klar! Sie packt mein Ciabatta und Gabis Mehrkornsandwich in den Kontaktgrill. Inzwischen schneidet sie Tomaten etc. frisch auf. Kommt alles drauf: Salat, Gurke, Tomate, Zwiebeln, sogar frische Kräuter. Das ist ein richtig gutes Frühstück - frischer geht nicht!!

Zwischenstopps an einigen Viewpoints (mit Anglern) - die Wolken hängen immer noch tief. Dann erreichen wir vier Kilometer vor Peachland den „Hardy Falls Regional Park“. Ab Mitte September wimmelt es hier vor Kokanee Salmons, die bachaufwärts zu einem Pool unterhalb eines Wasserfalls schwimmen. Der ca. 1 km lange schattige Weg dorthin lohnt sich als als Kurzwanderung; das hatten wir ebenfalls bereits zu Hause rausgesucht. Und wirklich: im Fluss wimmelt es von Lachsen. Die sind z.T. rot und nicht so groß wie im Wells Grey PP (Mensch, fast 14 Tage ist das schon her: „fish are jumping …“). Und sie stehen immer vor und hinter den Stufen, die sie hinaufspringen müssen. Haben sie ein Stück geschafft, ruhen sie sich im „Windschatten“ eines Steins oder im Wasser liegenden Baumstamms aus. Was für eine körperliche Anstrengung! Wir genießen auch das Wanderung im leichten Gelände, viele Brücken überqueren den Bach und ermöglichen den Blick auf die fleißigen Lachse. Am Ende: ein kleiner, aber feiner Wasserfall. Sehr gut!

Vor Kelowna fahren wir dann komplett durch die Wolken. Es regnet heftiger. Einmal angekommen, wird es aber wieder besser. Wir stoppen kurz im City-Park, der sehr schön gelegen ist und neben ganz viel Grün auch „Washrooms“ zu bieten hat. Während Gabi dort ist, fotografiere ich die kleinen, putzigen Squirrels.

Da es noch früh ist und das Wetter noch nicht so toll halten wir noch am „Orchard Park“, dem größten Shoppingzentrum zwischen Rocky Mountains und Vancouver. Kelowna ist größer, als wir dachten! Wir schlendern dort herum und bewundern vor allem das riesige Angebot im Outdoor-Geschäft. Hier bekommst du alles, was du in der Wildnis oder zum Fitnessport benötigst.

Wir fahren zum Hotel. Und hier erlebe ich wieder diese „Franz-Nummer“. Am Check in ist man sich sicher, dass wir kein Zimmer reserviert haben. Unser Name steht nicht auf der Liste. Ich bin mir aber ganz sicher und lasse mich auch nicht aus der Ruhe bringen. Er möge doch bitte mal „Juergen“ als Nachname suchen und Franz als Vornamen. Treffer! Wir haben unser Zimmer. Ich erkläre ihm lachend die Zusammenhänge und er versteht! Ich kann mich nur wiederholen: gebt euren Kindern bitte internationale Namen (ohne Umlaut!) Und wenn es denn unbedingt zwei Vornamen sein müssen, dann setzt bitte den Rufnamen nach vorne! Das erspart euren Kindern später im Urlaub diese Situationen, dass sie nicht wissen, wie sie heißen (bzw. auf Passagierlisten, bei Hotelreservierungen etc.) geführt werden.

Das Zimmer ist super, der Tag ist noch jung, es ist trocken - ab jetzt wird es wieder besser (?). Also raus in die Natur. Die Sylvia hat mir den Tipp gegeben, unbedingt das Weingut „Mission Hill“ zu besuchen. Kelowna liegt im Okanagan Valley am gigantisch großen Lake Okanagan. Das Klima ist regelmäßig eher mild und Weinanbau ist hier Tradition. Also: Navi programmieren, 30 Minuten Fahrt und schon sind wir auf dem „Mission Hill“ im gleichnamigen - nun ja, nennen wir es mal „exklusiven“ - Weingut. So was habe ich echt noch nicht gesehen. Bei „Mission“ kann man ja leicht auf eine Verbindung zu „Kirche“ kommen. Passt! Schaut euch einfach die Bilder an - traumhaft. Die Lage und die Ausblicke von hier sind außergewöhnlich, Kunst am Bau und der Gesamteindruck tun ihr Übriges. Nice!! Genuss wird auch hier groß geschrieben.

Jetzt fahren wir wieder zum City Park, stellen unseren KIA für kleines Geld (hier bezahlst du auch 1,25 $ mit ApplePay) ab und erobern Downtown. Vorher gucken wir aber noch schnell an der Waterfront Promenade und im Visitor Center vorbei. Schließlich will der morgige Tag vorbereitet sein.

Downtown ist übersichtlich - viele Kneipen und Restaurants (die 1.000 Geschäfte sind ja bei den Malls am Stadtrand). Wir entscheiden uns für das „Memphis Blues BBQ“ - eine gute Wahl, eine SEHR gute! Das Lokal gehört zu den Top-10 BBQ in Canada! Bier vom Fass wie gewohnt, dafür heute aber mal Strawberry-Cider für Gabi. Mein Bier heißt „Memphis Blues Whiskey Amber Ale“ und war 4 Wochen in Whiskey-getränkten Okanagan-Bourbon-Barrels. Was es nicht alles gibt! Wir nehmen ein halbes (!) Rack Ribs mit Fries, Cole Slaw, und BBQ Beans und dazu einmal „Ribends“ - die wir noch nicht kennen. Das Fleisch kommt aus dem Smoker, der die Hälfte der offenen Küche einnimmt.

Leute -das war unfassbar gut! Ich habe schon viele Ribs gegessen. Aber diese hier und besonders die Ribends fielen von alleine auseinander. Ich musste das mit den Fingern essen. Das Fleisch konntest du zwischen den Fingern zerfasern und es flutschte nur so vom Knochen. Extrem „juicy“ war es zudem. Dann in diese rauchige, recht flüssige BBQ-Soße tauchen und einfach - genießen. Dazu im Hintergrund coole Blues-Musik und ein beeindruckendes Regal mit „Spirits“. Georg - das ist deine Kneipe (wegen der Musik!). Morgen soll es sogar Live-Musik um 17:00 Uhr geben. Chance auf Wiederholung: 98%.

Bis morgen - gute Nacht!

Tagesetappe: 220 Kilometer
Übernachtung
: Microtel Inn & Suites by Wyndham Kelowna, 365 Mills Road, Kelowna, BC V1X 4G9

Grand Finale: Emerald Lake Lodge

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Jürgen am Emerald Lake, Yoho NP, British-Columbia

Das Stoke Hotel in Revelstoke ist wirklich sehr zu empfehlen! Klein, fein und besonders. Das betrifft auch den Frühstücksraum, der ganz ohne Fernseher, dafür aber mit perfektem Diner-Ambiente in Türkis daher kommt. Und: kein Einmalbesteck u.ä. - alles wird gespült und wieder verwendet.

Drei Dinge habe ich noch nachzutragen von den vergangenen Tagen: Wir haben bereits am Mittwoch nach den leckeren Ribs getankt und hofften, dass dies die letzte Tankfüllung war (da wussten wir noch nichts vom großen Umweg heute). Tanken kommt hier in Canada einem Formel-1-Pit-Stop gleich: ranfahren, iPhone an die Zapfsäule halten, Noozle in den Tank stecken und voll machen. Quittung bestätigen, entnehmen und ab dafür. Gefällt mir sehr gut!

Gestern Abend im „112“: wir haben uns einen schönen Platz gesucht beim Pool-Tisch. Die Klimaanlage war dort aber so kalt eingestellt, dass wir die Jacken anziehen mussten. Selbst ich, der hier in der Sonne bei einstelligen Temperaturen im T-Shirt unterwegs ist musste kapitulieren. So kann man auch ans kälteste „Beer in town“ kommen: Einfach die ganze Bude auf Kühlhaus runter regeln und schon bleibt das Frischgezapfte lange kalt. Brrr.

Und drittens: seit ca. 2 Wochen weisen Schilder auf allen Highways darauf hin, dass ab 01.10. Winterreifen Pflicht sind. Das ist morgen, ich gehe mal davon aus, dass die Reifen auf unserem nagelneuen KIA noch ok sind bis zum Airport. Schneien sollte es aber dennoch nicht heute Nacht - ausschließen möchte ich das nicht.

Unser Wecker stand auf 06:45 Uhr - daher sind wir um 07:45 Uhr unterwegs. Das ist akzeptabel inkl. Frühstück in unserem Alter.

Es ist ungewöhnlich, so früh auf der Bahn zu sein. Die Wolken hängen extrem tief und wir fahren teilweise hindurch. Fotos bieten sich einfach nicht an in dieser Situation und wir genießen die ruhige Fahrt. Es geht wieder über den TCH (#1), diesmal durch den Glacier National Park. Dieser hat 400 Gletscher, die aber nur bei Wanderungen ins Hinterland zu sehen sind. Über 10% seiner Fläche liegt auch im Sommer unter Eis und Schnee. Heute rollen wir nur durch.

So machen wir Kilometer um Kilometer. Die hohen Berge vor uns sind von Schnee bedeckt, wenn sie aus den Wolken auftauchen. Die Landschaft ist spektakulär während des gesamten Tages, die Fahrt an sich ist easy going. Außer einem toten Biber auf der Fahrbahn (sehr frisch, tadellos im Fell) nichts aufregendes.

Der BC-TCH #1 ist hinter Golden Richtung Yoho NP komplett gesperrt. Gut, dass wir das gestern schon herausgefunden haben und so zeitig unterwegs sind. Also fahren wir weiter bis Radium Hot Springs. Dort zweigt der Weg wieder Richtung Norden ab. Ein Hinweis: nächste Tankstelle: 133 km! Das muss man sich mal vorstellen: im Umkreis von 133 km hast du keine Möglichkeit, nachzutanken. Nirgendwo - no chance! Für unsere Verhältnisse unvorstellbar! Und zusätzlich: die nächsten 120 km kein Mobilfunk! Mein KIA behauptet, noch Sprit für 142 km zu haben. Das wäre eine „Reserve“ von 9 km. Nunja - für mich ist das zu knapp bemessen, denn ich kenne das Gelände nicht, durch das wir fahren werden. Zu viele Steigungen und dann war es das mit Autofahren.

Wir drehen um, fahren den Kilometer zurück bis zum „Roundabout“ (Kreisverkehr) in Raduim und tanken bei Esso. Kaum fertig sehe ich Gabi, wie sie eine Herde wechselnder Bighorn-Sheep ablichtet. Die sind hier mal eben durch den Kreisverkehr gestiefelt, getreu dem Motto: „wir haben Vorfahrt!“

Ab jetzt fahren wir über 100 km durch den herrlichen Kootenay NP. Stopps gibt es nur wenige, gute Möglichkeiten für Fotos noch weniger. So erreichen wir bei Banff wieder bekanntes Terrain, hier schließt sich die Runde. Für uns gilt es aber heute noch weiter zu fahren und den bislang unbekannten Yoho NP zu erkunden. Das Wetter ist weiter durchwachsen, aber nun weitestgehend trocken. „Yoho“ stammt aus der Sprache der Cree-Indianer und bedeutet „Staunen“, „Bewunderung“. Das trifft genau auf den spektakulären Yoho National Park zu. Er liegt am Hauptkamm der Rocky Mountains und gehört zusammen mit dem Banff National Park und fünf weiteren Parks zum UNESCO Weltkulturerbe.

Ein erster Stop gilt einem Viewpoint und zwar auf einen der „Spiral Tunnels“. Die Aussicht ist weniger beeindruckend als die Geschichte dahinter. Aber nur kurz: es handelt sich hier um zwei sog. „Kehrtunnel“ der transkontinentalen Canadian Pacific Railway (CPR). Diese galten bei Eröffnung 1909 als technische Meisterleistung, denn sie reduzierten durch die längere, in Schleifen verlaufende Streckenführung die gefährliche Steigung von 45% am Kicking Horse Pass auf „nur noch“ 22%.

Wir biegen ab und zwar auf die Yoho Valley Road, welche durch ein 13 Kilometer langes, enges Tal zu den Takakkaw Falls, die mit 254 Metern freiem Fall die zweithöchsten Wasserfälle Westkanadas sind, führt. Allein diese Fahrt muss man erlebt haben. Ganz enge 180-Grad-Kehren - mit Gegenverkehr geht hier nix. Daher: Augen auf und wachsam sein. Die Falls sind sehenswert, die anderen Besucher, vornehmlich Asiaten machen schon komische Sachen. Halsbrecherische Klettertouren für das perfekte Selfie, Rudelselfies mit Handy-Stick u.ä. müssen offensichtlich sein - überall!

Auf dem Rückweg liegt ganz bescheiden ein Mini-Parkplatz. Offensichtlich ein Geheimtipp, denn hier ist niemand. Es handelt sich um das „Meeting of the Rivers Confluent“, den Zusammenfluss von Yoho River (weiß) & Kicking Horse River (türkis). Direkt am Parkplatz geht es nur einige Schritte sehr steil runter zum Fluss; das ist kein offizieller Weg, er beschert uns aber auch hier ganz viel fließendes Wasser und tolle Möglichkeiten für das perfekter Foto.

Ich bin wirklich dankbar, dass wir auch diese drei Wochen wieder ohne Blessuren oder Unfall überstanden haben. Daran denke ich, als ich über die glitschigen Flusskiesel und großen Felsbrocken balanciere und klettere. Ein blöder Moment und du kannst dir schnell ein paar Knochen brechen oder mehr. Kein Spaß, erst recht nicht hier, wo du mangels Netz noch nicht mal die 911 anrufen könntest - von einer möglichen Bergung mal ganz abgesehen. Aber: es ist mal wieder sehr gut gegangen!

Jetzt aber auf zur Emerald Lake Lodge am gleichnamigen „Edelsteinsee“. Diese Location soll besonderes sein und wir möchten etwas davon haben. Dort angekommen sind noch viele Tagesgäste da. Zwischen Parkplatz und Lodge liegt eine Brücke und wer nicht weit laufen möchte macht von hier seine Fotos, im Rudel, mit Selfiestick - ihr wisst schon …

Wir gehen ohne Gepäck rüber und checken ein. Mit unseren Schlüsseln finden wir die Hütte 28 und dort das Zimmer 3 unten rechts (283). Klasse! Mit offenem Kamin im Schlafzimmer und mit Balkon (Seeblick). Das Feuerholz ist schon aufgeschichtet. Kein Netz, kein WIFI -aber ein super Zimmer. Das haben sich die CANUSA-Leute gut ausgedacht für den Abschiedsabend. Ich beschreibe auch gar nicht viel mehr - lasst die Bilder sprechen …

Wir müssen unser Auto umsetzen auf den 1 km weiter unten liegenden „overnight“ Parkplatz. Ein (24/7) Shuttle holt uns dort ab und ein Caddy transportiert unsere Klamotten und uns bis vor die Hütte. Kamera raus und los. Wir gehen ein Stück den „Emerald Lake Loop Trail“ und berauschen uns an der Farbe des Sees und den Spiegelungen. Anschließend gehen wir direkt an die Bar. Hier sitzen wir ungezwungener als im Restaurant nebenan. Bier, Bison-Burger und Nudeln sind klasse - der Kellner auch. Neben mir sitzt Thyssen, der seinen kanadischen Whisky on the Rocks, mit Soda und einem Spritzer Zitrone trinkt. Ok, da dürfte die Marke des Whiskeys nebensächlich sein (?). Wir quatschen und ich erzähle natürlich von der Whiskybotschaft und den „Fine Spirits“. Das findet er spannend!

Wir lassen es so richtig krachen heute und bestellen zum „Nachtisch“ den „Smoked Port Old Fashioned“-Cocktail: Portwein, Whiskey, Cherry-Bitter und Ahornsirup werden über Eis geschüttelt und dann (verziert mit Cocktailkirschen und Zitronenzeste) unter einer Glocke mit Ahornspänen geräuchert. Die Präsentation ist spektakulär und mit viel Firlefanz und Brimborium verbunden. Gabi hat ein Video gedreht und zur großen Freude des Barkeepers sofort nach Facebook gestellt. Der Drink war ein schöner Cocktail, fruchtig und süß, dabei (insbesondere in der Nase) etwas rauchig.

Wechsel aufs Zimmer. Vorsatz: heute ist Feuerabend (Tippfehler, sollte „Feierabend“ werden, passt aber noch besser). Keine Fotos, kein Tagebuch, letzter Abend, Kamin an.

So trinken wir bei prasselndem Kaminfeuer ein letztes Glas Wein. Das Feuerholz sieht aus wie gemalt, im Korb und draussen vor der Tür ist noch Nachschub. Ich nehme mir vor, heute Nacht immer was nachzulegen - ging schief, ich habe bei offener Balkontür und Temperaturen um den Gefrierpunkt perfekt geschlafen. Der Abend war dennoch das große Finale eines grandiosen Urlaubs!

Ich sitze hier am Airport und warte aufs Boarding. Nun werde ich mal versuchen, den Text hochzuladen. Fotos muss ich noch sichten und aussuchen. Das mache ich gemeinsam mit dem Bericht von heute in Ruhe von zu Hause aus. Kann ein paar Tage dauern - aber gerne wieder vorbei schauen (allein die Fotos vom Emerald Lake dürften das Wert sein). Das Tagesfoto hat mir Gabi gerade von ihrem iPhone geschickt, als kleinen Vorgeschmack!

Tagesetappe: 447 Kilometer
Übernachtung
: Emerald Lake Lodge, Emerald Lake Road, Field, BC V0A 1G0

© 2023 Gabi & Jürgen