Tagebuch




Welcome to Vancouver!

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Gabi auf BC Ferry Swartz Bay - Tsawwassen, British-Columbia

Natürlich ist die Nacht früh zu Ende in dieser Nussschale von Bett. Egal, wir wollen ohnehin zügig auf die Bahn. Packen, ein schneller Kaffee in der Lobby, ein letztes Gespräch mit dem Inhaber, der es nochmal bedauert, dass Frraaaanz so ein kleines Zimmer hatte und ab geht es mal wieder. Zwei mal um die Ecke - dann nur geradeaus bis zur Fähre. Um 10:00 Uhr fährt keine, um viertel nach 9 Uhr sehen wir aber auf einer Anzeigetafel, dass die Fähre um 11:00 Uhr nur noch zu 16% frei ist. Gut, dass wir nur noch 6 Minuten zu fahren haben. Der Check-in klappt reibungslos - wir sind dabei und stellen unseren KIA in Lane 8 ab.

Jetzt sind 90 Minuten Zeit zu überbrücken. Also lassen wir den KIA, wo er gerade steht und begeben uns ins „Lands End Cafe“, dass direkt gegenüber liegt. Der Name ist Programm - hier ist Ende von Vancouver Island - Wasser in Sicht, die Fähre noch nicht. Wir schnappen uns zwei große Coffee und ein Flat-Bread und frühstücken erstmal gemütlich. Dann vertreten wir uns noch etwas die Beine und schon ist Boarding. Wie immer sind die unzähligen Autos schnell an Bord. Wir stehen mit dem KIA auf Deck 4 und begeben uns wieder mal auf das „Sonnendeck“. Tatsächlich ist uns das Wetter noch hold. Trocken ist es und dann kommt sogar die Sonne raus.

Die 95 Minuten der Überfahrt sind kurzweilig. Der Wind bläst mit voller Kraft. Die Fähre bahnt sich ihren Weg durch die kleinen Inselchen Richtung Vancouver. Strecke: Swartz Bay nach Tsawwassen. Da muss die Mannschaft gut manövrieren. Die einsamen Häuschen auf den Inseln haben jeweils ihre eigenen Anlegestege mit Boot. Vereinzelt begegnen uns kleine Segelboote oder andere Fähren. Dann ist die Skyline von Vancouver in Sicht - dahinter die Berge. Schön! Die restliche Fahrt in die Stadt ist Formsache - immer geradeaus, kein Problem!

Unser Hotel liegt direkt gegenüber vom Stadion; von der Dachterrasse hat man einen schönen Blick darauf.

Wir packen die Koffer aufs Zimmer und stiefeln gleich wieder los. Das gute Wetter (!!) müssen wir noch ausnutzen. Unser Auto bleibt in der Tiefgarage. In Downtown: die ersten interessanten Hochhäuser. Wer denkt sich sowas aus? Sehenswert! Mit meinem Instinkt habe ich nach 10 Minuten den Apple-Store gefunden. Wir müssen kurz rein und uns informieren. Draussen darf natürlich das obligatorische Foto nicht fehlen.

Zwischenstopp bei „Cycle City Tours and Rentals“ in der Hornby Street. Mit denen haben wir schon von zu Hause aus für morgen eine fünfstündige Fahrradtour gebucht. Arbeitstitel: „Höhepunkte von Vancouver – Die große Tour“. Wir fragen nach den Aussichten und die sind sehr (!!) düster. Regen ist angesagt ab heute Abend und das nicht zu knapp. Die Tour führen sie dennoch aus. Handschuhe sollen wir mitbringen und regenfeste Kleidung. Die große Kamera sollte besser zu Hause bleiben. „Wir fahren bei jedem Wetter - erst wenn die Seehunde waagerecht über die Straße fliegen, sagen wir die Tour ab! Keine Sorge: nehmt es als schönes Abenteuer!“ Ok - so wird es gemacht!

Wir gehen runter zum Wasser - Richtung Norden (irgendwie ist hier überall Wasser in dieser Stadt). Am Canada-Place liegen die großen Kreuzfahrtschiffe. Nebenan befindet sich der Wasserflugzeug-Airport. Wir fragen tatsächlich nach, ob „last Minute“ noch was zu machen ist für heute mir einem Rundflug? Leider nein - absolut ausgebucht. Ok, kein Problem. Für morgen sind wir versorgt und da regnet es ohnehin. Dann bleibt der Wunsch auf der Bucket-List; man muss ja noch Ziele haben im Leben.

Nun wenden wir uns nun der Gastown zu. Das ist der älteste Bezirk Vancouvers mit einer attraktiven gastronomischen Szene. Ein schickes Schuhgeschäft finden wir hier auch! Zwei Wahrzeichen soll es hier geben: Erstens die „Steam Clock“, welche viertelstündlich pfeift und stündlich Dampf ablässt. Gefunden! Wie immer stehen hier die Instagram-Leute (v.a. Mädels und Asiaten) Schlange, um sich ablichten zu lassen. Um Viertel vor pfeift die Uhr einige Takte von „Big Ben“. Die zweite „Attraktion“ soll die Statue von Gassy Jack auf einem Whiskyfass sein. Die haben sie aber inzwischen abgebaut. Ok - der Stadtteil ist dennoch klasse und wir kehren bei umschwingendem Wetter bei „Smith's“ ein. Wieder mal ein gemütlicher Pub. Zu Bier und Cider gibt es Wings und Onion Rings sowie Eishockey und American Football.

Nun der Rückweg zum Hotel: Wir queren Chinatown. Augen zu und durch - das ist zwischendurch mal nicht gerade die beste Wohngegend. Stark weht der Canabis-Geruch rüber, überall Obdachlose. Und die haben nicht nur leichte Joints intus. Insgesamt aber easy, es nieselt.

Ich mache mich über die Fotos her und bestelle online eine Pizza bei Domino’s, meinem bevorzugten Lieferservice in den Staaten (und nun auch hier). Online kannst du verfolgen, wie die Pizza ihre Entstehung durchlebt und dann siehst du sogar den Lieferservice auf der Karte nahen. Noch 2 Minuten - ich steige in den Fahrstuhl, fahre die 12 Etagen nach unten und fahre die 12 Etagen nach unten und als sich die Lifttür öffnet kommt der Bote die Tür herein. Übergabe - 2 Minuten später bin ich wieder oben. Leeecker!!!

Jetzt ist alles fertig - draußen gießt es ziemlich und ich denke, dass wir morgen die nasseste Fahrradtour aller Zeiten machen werden. Egal - das Abenteuer zählt! Und vielleicht treffen wir abends ja nochmal Dirk und Sylvia? Die kommen jedenfalls morgen hier in der City an - mal sehen, ob wir dann schon wieder trocken sind?

Tagesetappe: 69 Kilometer
Übernachtung
: YWCA Hotel Vancouver, 733 Beatty Street, Vancouver, BC V6B 2M4

© 2023 Gabi & Jürgen